Ich bin ein Sensibelchen! Und glücklich darüber! {20.07.2016}

Vor beinah einem Jahr fiel in einer Traumgeschichte ein für mich neuer Begriff: Subempfindlichkeit. Es ging um einen Jungen, der von seinem Vater aufs Internat geschickt wurde. Der Vater im Traum ist etwa 40, er ist leicht mollig und hat einen schwarzen Vollbart. Er betritt sein großes Haus und schreit verärgert.
»Wo ist der Junge?! Die Schule hat mich angerufen, er schwänzt den Unterricht!«
Der Sohnemann kommt mit gesenktem Kopf.
»Du darfst nicht hier sein! Deine Noten sind so schlecht, du wirst schon wieder durchfallen! Du musst lernen!«
Die Mutter hört das Geschrei und schreitet ein. Sie ist in etwa gleichem Alter, schlank blond und attraktiv auf eine natürliche Art und Weise. Ihr Haar ist schulterlang.
»Schrei unseren Sohn nicht an! Er ist hier, um seiner kranken Großmutter zu helfen. Du musst verstehen, er ist besonders,«, sie erklärt besonnen, »Er ist Sub-Empfindlich.«
Ein Geistesblitz schlägt beim Vater ein. Er macht seinen Mund weit auf.
»Oooh!«
Er nimmt des Jungen Hand und marschiert gemeinsam mit ihm zur Tür. Der Vater hebt seine Beine wie bei einer Militärparade hoch.
»Mein Sohn, du musst FIGHTEN! FIGHTEN! FIGHTEN!«, ruft er fröhlich bevor sie die Tür durschreiten. Im letzten Augenblick schaut er in meine Richtung und winkt.

Vor ein paar Tagen entdeckte ich endlich den Zusammenhang zu einem Thema, das Hochsensibilität bezeichnet wird. Ich entdeckte im Buchladen ein Buch, das mich wiederum zu einem Anderen führte: Zart besaitet von Georg Parlow. Schon die ersten Seiten bringen mich zum Weinen. Wie wunderbar ist es doch zu erfahren, dass es immerhin beinah 20% hochsensible Menschen gibt, die einfach nur genauso im Meer der Massen untergehen! Menschen, die die Welt genauso wahrnehmen! Beeindruckend, selbst im Tierreich gibt es eine derartige Aufteilung! Selbst zwischen männlich oder weiblich macht die Natur keine Unterschiede! Auch hier sind es die gesellschaftlichen Normen, welche es vor allem Frauen erlauben ihre Sensibilität auszuleben. Ich lese zum ersten Mal, wie die Nicht-Hochsensiblen Personen die Welt wahrnehmen. Und die Vorstellung die Welt genauso wahrzunehmen, erschreckt mich. Wie wunderbar ist es doch, so viele dinge gleichzeitig und detailliert wahrzunehmen!
Von wegen »Sei kein Sensibelchen«!
Sei so sensibel, wie du nur kannst! Den mit dem richtigen Selbstverständnis, ist es ein besonderes Geschenk! Ein Geschenk, das mit richtigem Umgang, dich und die Welt bereichern wird! Sei du selbst und hebe dich von der Masse ab!

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