Die Schuldgefühle eines Kindes {23.02.2016}

Scannen_20160223_221130Viele, ganz besonders die Kirchen-Oberhäupter, sagen ein Kind muss seine Eltern um jeden Preis lieben, die Mutter ganz besonders. Doch was meinen die Engel dazu?

Am Abend machte ich noch einen ausgiebigen Spaziergang unter dem Vollmond. Ich lief ihm bis in den Nachbarort nach und kehrte mit dem Zug zurück. Ich möchte Erzengel Haniel heute Nacht unbedingt zu mir einladen …

In der Nacht träume ich von einem Urlaub in Traumholland. Es ist irgendwie Holland und doch wieder nicht. Ein Traumholiday eben! Zwischendurch spiele ich Golf mit meiner Engelmutter Haniel, sie steht an einem Ende einer langen Straße und ich an dem anderem. Parallel zu Straße steht ein Luxuriöser Hotel. Wir schlagen den Ball hin und her. Ich fühle mich, wie mit einer richtigen Mutter, sind das vielleicht ihre Gefühle für mich, die ich wiederum erwidere? Mir wird richtig warm. Irgendetwas in mir hemmt mich jedoch, bringt mich dazu auf Distanz zu bleiben. Haniels hellblonde Haare erinnern mich stark an meine natürliche Mutter. Haniel schlägt den Ball einmal schräg über das Hotel. Ich schaue nervös zu dem Türsteher, der mich beobachtet, und laufe über die Hotelwiese auf der suche nach dem Ball.

Ich wache auf und blicke zurück auf meine Gefühle während dieses Traumes. Es passiert immer wieder, dass ich Haniel auf Distanz halte, weil sie mich an meine leibliche Mutter erinnert. Es soll aufhören. Ich möchte Haniel ohne diese Gefühle der Distanzierung näher kommen. Und ich möchte meine Gefühle in Ordnung bringen.
›Erzengel Haniel, bitte helfe mir, diese Gefühle zu überwinden. Erzengel Michael, Erzengel Raphael, bitte hilf auch ihr mir‹, ich erinnerte mich, dass Heilung nicht Haniels Spezialität ist. Und dann an all die anderen Engel um mich herum, die mir so liebevoll in Trance und Träumen begegnen, ›Auch die Hilfe aller anderen Engel nehme ich gerne an‹, einige von ihnen sind bestimmt gerade da und können meine Gedanken hören.

Ich schlafe wieder ein und träume von einer Segelreise. Meine Crew wird ungemütlich, ich befahl, Kurs auf den offenen Ozean zu nehmen. Niemand zuvor hat das gewagt. Geschichten verheißen von einem fernen Land im Westen. Auf der anderen Seite des Ozeans.
»Wir werden sterben, dort ist nichts!«, sagt einer meiner Crewmitglieder.
»Es war ein Befehl! Wer mich um mein Kommando duellieren möchte, soll das jetzt tun! Sonst nimmt wieder Kurs auf!«, ich bestehe auf meine Autorität. Die Crew zieht sich zurück.
Nach einer langen Reise laufen wir auf einem Korallenriff auf. Der Meeresgrund ist an einem langen schmalen Grat sichtbar. Er ist leicht kreisförmig. In einem großen Radius um etwas. Der Riff wirkt wie die Grenze einer Bucht. Die Traumkamera verlässt das Schiff und fliegt weiter. Im Inneren sind mehrere kleine Inseln. Das unentdeckte Land liegt vor uns! Eine große Insel erscheint. Sie ist von hohen Kliffen umgeben. Ein kleiner Strand trennt sie und das Wasser. Die Kamera bewegt sich auf einen Riss in den Kliffen zu. Ein schmaler Weg führt ins Innere der Insel. Am Eingang steht eine große holzgeschnitzte Statue der Eingeborenen. Sie zeigt die Köpfe ihrer Gottheiten. Auf der anderen Seite erschließt sich mir ein grüner Garten mit Ruinen einer altertümlichen Stadt. Direkt rechts hinter dem Spalt, steht ein grauer Tempel mit Säulen und Stufen. Die Kamera fliegt ins Innere.
Ich öffne ein Safe. Eine Brille liegt in ihm, die Gläser fehlen jedoch. In einer Vision sehe ich, was die Brille kann: Es ist ein Computer, der mich zu verborgenem Schatz führen kann … wenn ich erstmal die Gläser gefunden habe. Beide wurden an unterschiedlichen Orten versteckt.
Soll ich die Brille wirklich nehmen? Ich komme mir vor wie ein Dieb. Da fällt mir ein, ich war schon einmal in diesen Traum! Sobald ich den Safe zumache, wird eine neue Brille darin erscheinen. Ich probiere es aus, öffne und schließe die Safetür und eine neue Brille liegt bereit.
Ein Hund bellt hinter mir, ich drehe mich um. Ich bin nun woanders, es ist der Schrebergarten meiner leiblichen Mutter. Eine Traumversion davon. Mir wird es flau im Bauch, hoffentlich ist sie nicht hier, damit ich weg kann, ohne ihr zu begegnen! Der Hund bellt mich erneut an, es ist ein schwarz-weißer mini Collie. Er knurrt böse.
›Ich darf jetzt keine Angst zeigen!‹, sagt eine innere Stimme. Ich versetze mich in Bewegung und laufe entschlossen an ihm vorbei. In diesen Moment höre ich die Stimme meiner natürlichen Mutter, sie ruft nach dem Hund.
»Was ist los?!«
Ihrer Stimme nach zu urteilen, steht sie zwischen mir und dem Ausgang, ich muss irgendwie unbemerkt an ihr vorbei! Die Stimme ruft erneut. Ich bekomme Angst und überdecke es mit Ärger und Wut. Daraufhin bekomme ich Schuldgefühle, schließlich ist sie die Frau, die mich auf die Welt brachte …
Der Traum bricht ab. Ich sehe erneut das Bild der schwebenden Kamera, es zeigt den Ausgang des Gartens. Dabei höre ich die Gedanken meiner leiblichen Mutter. Sie urteilt über ihre jetzigen Bekannten, über deren Eignung als Lebensgefährten. Sie denkt nur daran, ob sie Geld haben und kinderlos sind, einen von ihnen lehnt sie ab weil: »Er hat einen Sohn, der ist vierundvierzig, hängt aber immer noch an seinem Vater.« Mir wird es flau im Magen, alles, was ich höre, stößt mich ab. Ich bekomme beinah erneut Schuldgefühle, doch jemand fängt sie diesmal ab, bringt mich dazu weiter zu zuhören. Kann die Frau welche mich auf die Welt brachte wirklich so sein? Bin ich so viel anders? Dies zu akzeptieren, fällt mir immer noch schwer …

Daraufhin wache ich in einem anderen Traum auf. Ich liege im Bett und sehe für wenige Sekunden eine Vision. Eine Rundmail unter den Engeln über mich füllt mein Blickfeld aus. Die Ränder sind verschwommen. Die Worte des E-Mail-Textes kann ich nicht verstehen, aber der Betreff ist auf Englisch. Und er ist sehr lang. Er fängt an mit: »sie-wurde-abgelehnt-sie-wurde-verlassen-…-…«, und so weiter … Ich wache heulend auf. Kein anderer in ähnlicher Situation soll sich als Erwachsener nachhinein schuldig fühlen.

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