Alles ein Traum. Aber wirklich? |28.11.2019|

„Alles ist ein Traum“ – brachten mir meine Engel vor Jahren bei. Damals hatte ich es stark verinnerlicht. Doch so wie die Jahre vergehen und gerade die technische und logische Welt in der ich als Softwareentwicklerin lebe und arbeite, lässt mich immer wieder vergessen, wie intensiv ich die damalige Zeit und Erfahrungen empfand. Und so Frage ich meine Engel immer wieder Mal, „ist es wirklich so? Oder ist es nur eine Methode um das Leben gelassener zu nehmen?“ Heute Nacht erlebte ich wieder eines ihrer Erinnerungen.

Während der Nacht laufe ich mehrfach ins Bad. Meine schwache Blase drängt mich manchmal mehrmals pro Nacht dahin. Als es morgens graut und ich wieder sehe wohin ich laufe merke ich mehrere große Flecken auf dem Teppich in meinem Zimmer. Sie sind braun und eklig. Seit wann sind sie da? Ich kann mich nicht erinnern und sie können nicht plötzlich aufgetaucht sein. Ich schaue mich um und merke wie leer mein Zimmer ist. Und hinterm Fenster scheint einfach nur ein weißes Licht. Ist es wirklich mein Zimmer oder bin ich gerade woanders. Kann es sein dass es die Anderswelt ist? Ich schaue mich nochmal um. Die Flecken, mein Bett, das sonst leere Zimmer. Ja. Ich bin mir ziemlich sicher, es muss die Anderswelt sein. Aber was wenn ich mich irre und das hier doch mein tägliches Leben ist? Ich bleibe verunsichert bis ich in einem weiteren Augenblick wieder im Bett liege. Ich öffne die Augen etwas, soweit mein verschlafener Körper es zulässt. Genug um zu sehen, dass ich wieder im Schlafzimmer daheim bin. Es war also doch die Anderswelt. Dabei war das alles absolut real. Lediglich durch die vergleiche zu meinem täglichen Leben konnte ich die Vermutung, es sei die Anderswelt, aufstellen. Ansonsten war alles da. Sinneswahrnehmungen, Gedanken und Gefühle.

Ich merke schließlich eine Aura. Ich erkenne daran einen meiner Engel der regelmäßig bei mir ist. Ich spüre wie er mich am Kopf untersucht. Er spricht zu mir und einer weiteren Präsenz im Hintergrund. Ich verliere das Bewusstsein zwischendurch und sehe das mentale Bild eines Arztes der mich untersucht. Als das Bild schließlich verschwindet, streichelt er durch meinen Kopf und sagt: „Tschüss. Ich gehe dann.“

„Tschüss.“ – erwidere ich mit einer mentalen Stimme.

Er kichert und fragt: „Hast du keine Angst?“

„Nein, ich weiß doch dass du zurückkommst.“ – Morgens, etwa eine Stunde bevor ich aufwache, scheinen sich meine Engel mit einer anderen Gruppe auszutauschen. Es ist ein Muster das ich schon öfter festgestellt habe. Welcher auch Sinn für mich macht, denn Nachtsüber brauche ich bestimmt andere Unterstützungsformen als Tagsüber.

Ich mache erneut die Augen auf. Zu meiner überraschung schaut das Zimmer anders aus, als das von welchem ich gerade noch so sicher war es ist meins. Dieses Mal ist es aber wirklich das aus meinem täglichen Leben. Da wo ich gerade dies hier schreibe. Aber was, wenn ich eines Tages auch hiervon aufwache?

Facebooktwitterredditpinterestlinkedinmail

Schreibe einen Kommentar