Im Traum fliege ich über die Hauptstraße in meinen jetzigen Wohnort hinein. Ich fliege ins Bett und höre dabei die außergewöhnliche Musik der Engel. Sie MUSS von einer anderen Welt stammen! Alleine diese Musik zu hören reicht, um zu glauben, dass sie wahr sind.
Mein Geist kommt zu vollem Bewusstsein. Am Nacken spüre ich im Sekundentakt einen angenehmen Impuls. Ein Engel möchte sich mit mir verbinden. Ich lasse es zu. Das Bild meines dunklen Zimmers verändert sich. Ein helles Licht erscheint und ich sehe direkt vor meinen Augen mehrere Orakelkarten untereinander angehängt. Auf jeder Karte ist das Bild eines Sternes vom Nebel umhüllt. Jeder der Nebel hat leicht andere Form. Der Engel umschließt die Karten liebevoll mit seinen Händen, als seien sie etwas sehr Wertvolles. Etwas was er sehr liebt.
»Ich wusste gar nicht, dass ihr derart großen Gefallen an menschlichen Dingen habt«, ich glaube, es geht um die Orakelkarten.
Daraufhin zerdrückt er die Papierkarten und lässt sie aufs Bett fallen. Es geht also nicht um die Karten an sich, sondern was sie Abbilden. Manche Menschen verhalten sich ähnlich, wenn sie Babys vor sich haben. Er dreht meinen Körper zu sich. Ich sehe einen älteren Mann mit leichter Glatze, so schaut er aber niemals wirklich aus! Wenn sie uns erscheinen, können sie ihr aussehen nach beliebigen Formen. Ich erinnere mich an Engel Elles Aussage vor ein paar Nächten:
»Wenn du zu Michael sprichst, dann stelle ihm dir als einen grünen Nebel vor.« Seitdem stelle ich ihm mir immer öfter als einen Emerald leuchtenden Nebel vor, der den ganzen Planeten umhüllt. Schließlich soll er im Stande sein an mehreren Orten gleichzeitig zu sein und er ist auch der Engel, welcher sich am längsten, permanent, in unserer Welt aufhält. Er ist einer der ersten zwei Engel hier.
Der Engel trennt sich von mir und ich spüre einen anderen an seiner Stelle. Ich sehe die Bilder eines Waldes bei Nacht, ähnlich dem, in den Uriel Sonia und mich vor einigen Wochen mitnahm. Dieses Mal fliege ich langsam zwischen den Bäumen und höre dabei eine Stimme:
»Wie geht es dir?«
»Gut«, erwidere ich.
»Und gibst du uns Sana zurück?«
»Sana? Sana?« Wer ist Sana?« Ah ja! Uriel hat Sonias echten Namen anonymisiert! Wie kreativ einen Buchstaben auszutauschen! Aber was meint er damit? Das letzte Mal sahen wir uns vor über einem Jahr.
»Ihr könnt sie wieder haben. Wie wäre es, ihr bringt mich stattdessen mit Patrycja zusammen?«, währe die Lage anders, würde ich sie durchaus behalten wollen.
»Deine Erste? Sie ist schon verheiratet, ihre Füße konnten die Gewichte nicht mehr tragen.«
»Das weiß ich.« Tue ich das wirklich? Ich spüre gerade, dass es die Wahrheit ist. Wir sind Verbunden, noch bevor er die Gedanken verbalisiert, ist das Wissen schon in mir.
Ich wache auf. Doch was meinte er bloß mit den großen Gewichten? »Ah so!«, ihre großen Brüste wurden zu schwer für die Füße, um davonzulaufen! Engelhumor.
