Die Rückkehr von Engel Sebastian! [10.08.2015]

(CC) Bildkünstler: DavidAdhinaryaLojaya [http://fav.me/d3djhff]
(CC) Bildkünstler: DavidAdhinaryaLojaya [http://fav.me/d3djhff]
Seit mehreren Wochen stehen bei mir ihm Wohnzimmer die Teile eines Badeschrankes. Trotzt Urlaub komme ich einfach nicht dazu sie zusammenzubauen.
»Nachdem ihr ständig bei mir seid«, manchmal habe ich das Gefühl, bei mir im Schlafzimmer ist ein Engelumstiegbahnhof, an so manchen Nächten scheinen ganze Engelfamilien bei mir zu sein!, »könntet ihr euch nützlich machen und den Schrank für mich aufbauen!«

Gesagt, getan, die Engel zeigen ihre Ingenieurskunst! Am Morgengrauen träume ich, wie ich mich in einem rieeesssiieeegen Raum aufhalte. Der Boden ist nicht zu sehen. Es wirkt wie ein Zimmer für Riesen! So wirken auch die mehrstöckigen Betten, welche wir gerade zusammenbauen. Jede der Liegeflächen ist so groß wie ein Wohnzimmer! Es sind insgesamt vier. Jedes steht direkt an der Wand. Zwei an der linken Seite und zwei vorne. Wir arbeiten gerade an den mittleren Bereichen. Ich fliege durch den Raum und lande auf einem der Träger, das Bett beginnt zur Seite zu schwenken! Ich blicke in den tiefen Abgrund! Dort sind nur Dunkelheit und Schatten. Ich verlagere mein Gewicht auf die andere Seite und das Bett schwenkt zurück zur Wand … Was für Betten sind das bloß! Bestimmt bei IKEA gekauft!
Wir stellen nun die obersten Liegeflächen fertig. Ein junger Mann zeigt mir mehrere übriggebliebene Plastikteile.
»Wofür sind die?«, fragt er.
»Es sind Abdeckkappen für die Schrauben.« Ich suche eine der Schrauben an der Seite und tue die Abdeckung drauf. Suche die Nächste und stelle erschreckend fest, es ist eine andere Schraubenform! Ich prüfe die Nächsten Zwei. In jedem der Löcher steckt eine andere Schraube! Es ist kein Wunder, dass die Betten umfallen! Nein. Mein Schrank wird definitiv nicht von euch zusammengebaut! Nach getaner Arbeit setzt sich jeder von uns in einem der gigantischen Betten. Meins ist das Hintere an der linken Wand. Vor mir ist der junge Mann. Ich erkenne ihm nun. Es ist Engel Sebastian, ich lernte seinen Namen vor fünf Nächten kennen. In den Betten vor ihm sitzen jeweils zwei junge Frauen.
Mein Bett beginnt zum zweiten Mal zur Seite zu schwenken. Ich verlagere mein Gewicht um es zurück an die Wand zu lenken.
»Du darfst dich nicht bewegen«, sagt Sebastian zu mir.
»Wie ich darf mich nicht bewegen. Was wenn ich mich im Schlaf bewege! Nachdem ich fliegen kann, kann ich gleich schwebend schlafen.«
Sebastian dreht sich weg von mir und unterhält sich mit der Frau rechts vorne. Bald stellt er hocherfreut fest: »Dann sind wir vielleicht verwandt! Kamst du im ersten Leben auch als Meerjungfrau auf die Welt?«
»Ja!«, erwidert sie begeistert.
»Und du?«, er fragt die Frau im linken Bett.
»Ich auch!«
Er dreht sich zu mir und ist dabei seinen Mund zu öffnen. Doch ich komme ihm zuvor …
»Ich war nie eine Jungfrau!!!« Er ist sprachlos …
»Das dachte ich mir schon.«

Ich wache lachend auf. Natürlich war ich nie eine Jungfrau. Habt ihr Engel noch nicht erfahren, dass es unter den Menschen keine Jungfrauen gibt? Früher wurde Jungfräulichkeit wenigstens noch als eine Tugend angesehen. Aber heute? Ich lernte an eigener Haut kennen, wenn man sowas zugibt, dann muss man sich auf Gelächter einstellen. Trotzdem war ich lieber immer noch Jungfrau als mit der falschen Person ~verkehrt~. Dafür traf ich meine Zwillingseele. War wahrlich verliebt. Wer hat nun mehr gewonnen? Doch nur wer wahre Liebe erfahren hat, kann diese Frage beantworten. Immer wieder stelle ich fest, dass Menschen Liebe und Leidenschaft verwechseln.

Ich schlafe wieder ein und wache im Bett eines Schulzimmers mit Tafel auf. Nach und nach wird alles klarer, bis ich bei vollem Bewusstsein erwache. Wie immer stellt sich mir kurz die Frage:
›Ist es noch ein Traum?‹ Die gebürtige Meerjungfrau Sebastian ist auch da. Wir unterhalten uns über die Astraleben und ich widerspreche ihm:
»Das geht doch gar nicht. Es gibt dort doch keinen (Raum-)Punkt und alles ist gleich weiter voneinander entfernt. Habt ihr gesagt«
»Nun, theoretisch …« er zeichnet eine horizontale Linie auf der Tafel. Soll das etwa eine Dimension sein?
»Wie zeichnest du denn eine Nulldimension?«, ich werde zu einer schlaumeierischen Astralexpertin. »Eine Nulldimension kann doch keine Dimension haben!«
Er zeichnet eine vertikale Linie, sie kreuzt die Erste in der Mitte. Sie ist leicht zur Seite geneigt, genauso wie seine Betten. Er zeichnet Pfeile an rechten und oberen Enden ein.
»Wenn du nach Nordwesten schaust …«
Ich höre nicht weiter zu, aus dem nichts wird es dunkel und mir wird leicht übel.
»Ich kann nichts mehr sehen«, sage ich zu Sebastian und unterbreche ihm.
Er kommt auf mich zu und korrigiert etwas auf meiner Nase. Eine Art Brille? Für einen Augenblick kann ich ihm wieder sehen, er läuft zurück zur Tafel. Doch dann verschwindet alles ein weiteres Mal … »Ich kann dich immer noch nicht sehen! Und mir wird schwindlig, ich glaube, du musst mich zurückschicken.«, als hätte die Brille die Bilder vorher direkt in meine Augen gesendet und nun einen epileptischen Anfall verursachen.
Er nimmt den Visor von meinen Augen und ich erwarte aufzuwachen! Er läuft wieder davon …
»Hey komm zurück, ich bin immer noch hier!« wo auch immer hier ist! Ich versuche aufzustehen und rutsche dabei vom Bett. »Du hast vergessen mich zurückzuschicken! Komm zurück!«
Jemand fängt mich auf. Hinter mir ist noch jemand und hält mich fest. Ich kann wieder sehen. Ich sehe, wie Sebastian gerade den Raum verlässt. Der Engel hinter mir erweckt ein vertrautes (und erwachsenes(!)) Gefühl. Es ist bestimmt ein Erzengel. Sie sind immer dabei, wenn so etwas geschieht. Ich wache sicher in meinem Zimmer auf.

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