Die feurige Hohepriesterin {16.04.2016}

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(CC) Bildquelle & Author: http://slsleo.deviantart.com/art/Sailor-Mars-109862031
(CC) Bildquelle & Author: http://slsleo.deviantart.com/art/Sailor-Mars-109862031

In der Nacht.
Im Traum erscheinen vor mir die Bilder einer Fernsehserie. Ich bin dabei mich wegzudrehen, um in Ruhe weiterzuschlafen, da bemerke ich die Charaktere der Weltraumstation Babylon 5. Das erregt wieder meine Aufmerksamkeit.
›Vielleicht bekomme ich eine weitere Folge meiner Lieblingsserien von den Engeln zusammengestellt zu sehen‹, rast mir augenblicklich durch den Kopf. Ich betrachte weiter eine Weltraumszene, ein x-förmiger Raumgleiter entfernt sich von der Station. Der Weltraum ist anders, als wir ihm kennen, er ist von bunten Lichtern die im Hintergrund leuchten erfüllt. Eine durchgehende Leinwand aus leuchtenden Farben. In der Zwischenzeit komme ich weiter zu Bewusstsein und bemerke, dass ich im Grunde an einem anderen Ort bin. Ich liege halb zugedeckt im Bett. Daneben steht ein Fernseher, der die Bilder ausstrahlt. Ich prüfe wie immer meine Wahrnehmung, schaue mich kurz um und auf meine Hand und Arm. Es ist kein Traum mehr, es ist real. Ich setze mich aufrecht und betrachte die Serie vorerst weiter. Der Weltraumgleiter fliegt durch einen Asteroidengürtel zu einer versteckten Werft. Hier werden Hunderte oder gar Tausende von Raumschiffen gebaut. Ich bemerke darunter einen romulanischen Warbird. Es ist die falsche Serie, er kommt aus Star Trek.
Ich schaue mich um und bemerke Haniel zu meiner rechten. Sie läuft gerade vors Bett und schaut zu mir. Ich wiederum lehne mich weiter vor und rutsche übers Bett auf sie zu. Dabei wird es für mich schwieriger, mich zu bewegen. Etwas hält mich in der Mitte fest und ich weiß intuitiv, dass es an der Zeit ist zurückzukehren. Haniel beugt sich über dem Bett zu mir. In meinem Sichtfeld erscheinen, wie auf einer unsichtbaren Brille, mehrere Ikonen am oberen Rand. Eines davon ist die Silhouette einer Person. In der Mitte ist ein langer vertikaler Strich und mehrere horizontale die andeuten, dass sie sich geisterhaft von einer Seite auf die andere durch die Grenze bewegt. Die Ikone leuchtet gelb auf und ich verliere langsam mein Bewusstsein. Alles vor mir wird verschwommen, bis ich schlussendlich kurz wegtrete, nur eine dunkel braune Farbe vor mir wahrnehme, und im nächsten Augenblick wach in meinem vertrauten Bett und Körper liege.

Am Morgen.
Im Traum bin ich tagsüber auf einer Fahrradtour. Ich verließ mein Zuhause in Richtung Osten und überprüfe nun auf einer Fahrradnavigation meinen genauen Standpunkt. In der Umgebung gibt es nur kleine Ortschaften, die ich alle nicht kenne. Überall sind Wälder. Ich entschließe mich, weiter nach Süden zu fahren. Ein kleiner Berg ist dort eingezeichnet. Kurze Zeit später fahre ich an ihm vorbei. Wunderschöne grüne Bäume wachsen auf ihm. Die starken dicken Wurzeln erheben die Bäume leicht über den Boden!
›Wunderschön. Das muss ein Traum sein‹, denke ich vor mich hin und erinnere mich, schon zuvor hier gewesen zu sein. An der gleichen Stelle. Ich fahre weiter an einem Friedhof vorbei. Er ist von einer altertümlichen Steinmauer umgeben. Am Abend komme ich in einer etwas größeren Ortschaft an und treffe eine Frau und einen Engel, der mich im Hintergrund begleitet.
»Ich bin hier auf der Suche nach meiner Tochter«, erzählt mir die Frau, »ich verloh sie als Kind und erfuhr vor Kurzem, sie wird hier als Sklavin festgehalten. In einem der Häuser finden Wettkämpfe auf Leben und Tod statt. Der Sieger darf die Slaven des anderen behalten.«
Wir laufen in das betroffene Haus. In der Kellerhalle ist eine große Menschenmasse versammelt. Sie stehen in der Dunkelheit vor einer Bühne, welche die Scheinwerfer von oben her beleuchten. Ein Mann sagt den nächsten Kampf an und ich beginne, den Traum mitzugestalten. Ich möchte der armen Frau helfen. Der nächste Kampf ist ein Schwerkampf. Vielleicht kann ich mitmachen? Eine innere Unruhe hält mich warnend zurück. Mit meinem Freizeit-Iaido werde ich gegen hochaggressive und professionelle Angreifer wahrscheinlich nicht ankommen. Selbst wenn es ein Traum ist. Ich sollte meine Fähigkeiten nutzen. Der Kampf beginnt. Zwei T-Shirt-Lose Engel spielen die Bösewichte und posieren mit vergoldeten Schwertern auf der Bühne. Eine Nahaufnahme der Traumkamera zeigt ihre stählenden Muskel und ja, auch die glänzenden, vergoldeten Katanas dürfen ins Bild. Angeber. Gegen Engel trete ich auf keinen Fall an. Ich sah ihre Kampfkünste schon in anderen Traumvisionen. Da kommt nichts von diesem Planeten dagegen an! Die zwei Männer gehen aufeinander los. Meine Aufmerksamkeit fällt auf die Personen im Hintergrund. Eine junge Frau sitzt unter ihnen und schaut zu uns. Sie starrt die Frau neben mir mehrere Sekunden lang an. Dann steht sie auf und läuft über die Bühne auf uns zu. Einer der Kämpfer, ihr Eigentümer, wird von ihr abgelenkt, er möchte sie aufhalten und streckt den Arm nach ihr aus. In diesem Augenblick schneidet sein Widersacher horizontal durch die Brust. Es fließt kein Blut. Er fällt zunächst auf seine Knie und dann vorwärts zu Boden. Der Sieger schnappt sich die Frau an ihrer Hand. Die Menschen jubeln. Sklaven, junge Frauen und Mädchen, laufen auf die Bühne. Sie bilden an den Händen eine Kette mit ihrem Herrn in der Mitte. Die bisherigen Sklaven zu seiner Rechten, die neuen zu seiner Linken. Mutter und Tochter schauen weinend, sehnsüchtig zueinander. Es wird ernst. Es ist an der Zeit etwas zu unternehmen …
Ich laufe auf die Straße. Es ist tiefste Nacht. Alle Lichter sind bereits ausgeschaltet. Das Haus steht inmitten einer Wohnsiedlung. Alle Häuser haben ein großes Grundstück mit Garten. Entlang der Straße ist eine durchgehende weiße Betonmauer, welche die Grundstücke von der Straße trennt. Ich laufe ihr entlang und konzentriere mich auf die geparkten Autos. Bringe sie zum Schweben. Wie Spielzeuge kreisen sie hinter mir in der Luft. Erfreut wieder Zaubern zu können erreiche ich das Ende der Straße an einer Kreuzung und laufe zurück. Mir fallen die Bäume auf den Grundstücken auf. Sie alle sind ohne Blätter, es muss Spätherbst oder Winter sein. Ich entzünde die Äste mit meinem Willen, sie erstrahlen augenblicklich in mächtigen hellen Feuerflammen! Daraufhin konzentriere ich mich auf die anderen Bäume, an denen ich vorbei ziehe, und hülle sie ebenfalls in Flammen. Ein Mann läuft in Panik die Straße entlang und ruft:
»Hier ist einer, der bringt die Apokalypse über uns!«, ich schnappe ihm mir währen er an mir vorbeiläuft und drücke gegen die Mauer.
»Ich bin eine Priesterin. Das hier ist nur ein Körper, ein Vessel« und lasse ihm wieder los. Er läuft weiter.
Menschen laufen in Massen von dem Grundstück, wo die Wettkämpfe stattfinden. Ich warte vor dem weißen Betontor in der Mauer. Auf dem Weg nach draußen müssen sie eine Treppe hoch und anschließend an mir vorbei. Auf der Treppe erblicke ich einen Mann, der mir bekannt vorkommt. Unsere Blicke treffen sich. Es ist der neue Eigentümer des Mädchens. Ich strecke meinen Arm zu ihm aus, meine Handfläche geöffnet, und bringe ihm zum Schweben. Er ist nun wehrlos. In ihrer Panik ignorieren die restlichen Menschen das Geschehen. Nur zwei Männer kommen auf mich zu. Einer von ihnen trägt eine gewaltige Streitaxt auf der Schulter. Er selbst ist auch sehr groß.
»Was glaubst du, was du da machst?«, fragt mich der kleinere von ihnen. Er stellt sich direkt vor mich.
»Ihr wisst doch was geschehen wird, wenn ihr mich angreift.«, ich nicke zu dem Mann, dem ich mit meiner Hand immer noch in der Luft halte. Ich bringe ihm dabei auf eine größere Höhe. Wenn mir etwas passiert, wird er tödlich zu Boden stürzen.
»Ja. Wir wären einen Kontrahenten los.«, erwidert der Riese mit Streitaxt.
Die Antwort habe ich nicht erwartet. Die Bösewichte halten nicht mal untereinander zusammen! Ich fixiere den schwebenden Mann in der Luft, und noch bevor er auf die Idee kommt mich anzugreifen, verpasse ich dem kleinen vor mir eine Kopfnuss auf die Nase! Der Puls in mir steigt! Alles muss nun blitzschnell gehen, ich muss den Überraschungseffekt für mich ausnutzen, denn hat der Riese erst mal mit seiner Axt ausgeholt, ist es aus für mich! Ich beschwöre sofort fünf Feuerpfeile, die ich in einem unsichtbaren Bogen spanne und auf den Mann mit der Streitaxt feuere …!

Dabei wache ich langsam auf, die Aufregung wurde zu viel. Währenddessen stelle ich mir noch vor, wie ich als Nächstes einen Feuerball beschwöre …
»Halt halt halt! Jetzt wo es spannend wird, möchte ich weiterschlafen!«, Feuer und Blitze auf andere beschwören, das mag ich am liebsten!

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