Die Liebenden {20.06.2016}

Am Abend, ich ziehe eine Engeltarot Kennenlernkarte, doch ›Diese kenne ich schon, aber ich weiß noch nicht richtig was sie für mich bedeutet.‹, ich richte meine Gedanken an die Engel. Ich erinnere mich daran, Karten unters Kissen zu liegen, um mehr Details über sie zu erfahren.
›Vielleicht sollte ich das tun.‹, doch vorher spreche ich noch ein Gebet an meine Engel:
»Bitte hilft mir, meine Seelengefährten-Partnerschaft zu manifestieren.«

Irgendwann in der Nacht endet ein Traum und ich wache auf. Es ist dunkel, jemand scheint bei mir zu sein. Nach wenigen Augenblicken öffne ich meine Augen. Es ist immer noch genauso dunkel. Als würde etwas meine Sicht versperren. Doch mein Gehör funktioniert bestens. Jemand bewegt sich um mich herum und er kommt mir bekannt vor. »Hallo Michael«, ich denke nicht darüber nach wer genau das sein könnte, der Name fällt spontan. Meine Worte sollen ihm wissen lassen, dass ich bei Bewusstsein bin und ihm wahrnehmen kann.
»Hallo, was kann ich für dich tun?«, als ich die bekannte Stimme meines Engels so klar höre, wird mir richtig wollig ums Herz. Es ist wirklich Michael, oder zumindest der Engel, dem ich Michael nenne und mir in seinem Namen antwortet.
»Ich möchte meine Zwillingsflamme treffen …«, mir hängt eigentlich etwas anderes auf der Zunge, eine mehr spezifische Hoffnung, aber ich habe Angst sie auszusprechen. Es muss eigentlich nicht unbedingt sie sein …
Ich lausche der Antwort, aber es ist irgendwie undeutlich. Warum kann ich ihm nicht mehr hören? Spricht er vielleicht mit jemandem anders? Ich horche mit all meinem Bewusstsein hinein in die Geräusche. Um mich herrscht ein sanftes Rauschen.
›Sag es ihr‹, flüstert er mir plötzlich leise zu. Hab ich das wirklich gehört? Mir wäre es lieber, ich hätte was anders gehört!
Ich verliere mein Bewusstsein und sehe vor meinem geistigem Auge das Innere eines verlassenen Kinderhortes bei Nacht. Der neue Hund meiner Schwester ist hier und bellt, so wie er mich bemerkt. Ein paar Augenblicke später komme ich erneut zu Bewusstsein. Ich lege nicht mehr auf dem Bett wie gerade eben, sondern scheine diesmal auf dem Boden zu sein. Direkt vor mir steht ein Holzstuhl. Bis auf seine Beine kann ich sonst nichts sehen. Nicht mal Wände. Jenseits von ihnen ist wieder endlose Schwärze.
»Was ist dein Lieblingsbuch?«, fragt mich Michaels Stimme. Ich werde zornig für den Bruchteil einer Sekunde, denn wie kann er es wagen, das Thema zu wechseln?! Der Augenblick dauert lange genug, damit mir ausrutscht, was ich wirklich meinte:
»Ich möchte Sina wiedersehen!«, ich sage es mit einer fordernden Stimme.
»Ist ich möchte Sina wiedersehen ein Buch?« Jetzt wo ich meinen innersten Wunsch ausgeplappert habe, bleibt mir auch keine Wahl als die Gegenfrage mit Humor hinzunehmen … How very funny.
Der Stuhl rutscht aus meinem Sichtfeld zur linken Seite und ich spüre erneut die Bettmatratze unter mir. Von rechts her rutschen mehrere Papierschnitzereien in mein Sichtfeld, ein Haus mit Garage, Zaun und Autopolizei an der Seite geparkt. Eine Stimme leitet ein: »Nun kommt der Kinderschreck Papaklaps« Eine rote Puppe erscheint vor dem Zaun und unterhält sich mir der versteckten Stimme. All das geschieht direkt vor meinem Sichtfeld, während ich spürbar auf dem Bett liege. Mein Herz weicht auf. Die Engel können so nett und süß sein. Ich wünsche mir, ich könnte es den Menschen näherbringen. Ich erinnere mich daran diese Puppe schon zuvor gesehen zu haben, diesmal möchte ich mich unbedingt an sie erinnern, ich konzentriere mich auf ihren Namen, während sie sich weiter mit der unsichtbaren Stimme unterhält.
»Heute brauchen wir jemanden aus dem Publikum.«
Mich, mich! Sonst ist keiner da in meinem Traum! Ich liege sozusagen in der ersten und einzigen Reihe!
Ein Becher erschein und füllt sich mit roter Flüssigkeit. Ein Strohhalm rührt darin wie von Geisterhand.
Er schwebt näher zu mir und ich hebe meinen Kopf leicht nach vorne. Daraufhin kippt er um und die Flüssigkeit fließt in meinen Mund. Ich schlucke sie herunter, Ist es vielleicht ein Zaubertrank? Es muss toll sein ein Baby und Kind zu sein, solange man diese Dinge noch wahrnehmen kann. Ich fühle mich gerade wie ein behütetes Kind.
Ich wache auf und stehe auf. Ich ließ das Notizbuch und Notebook am Abend unter dem Bett, doch es liegt nun auf der anderen Seite. Dabei bemerke ich, dass noch jemand im Bett liegt. Zunächst eine Person, die mich an meine Schwester erinnert. Dann eine Frau, die wie meine leibliche Mutter ausschaut. Vor lauter Schreck vergesse ich, dass ich immer noch in der Traumwelt, der Anderswelt bin. Auch wenn die Dinge absolut realistisch ausschauen und sich anfühlen, ist es dennoch ein Traum. Ich greife schnell nach dem Notizblock und möchte mich damit zurückziehen, um mein Erlebnis mit Michael aufzuschreiben. Ich reiße die ersten zwei Seiten aus, die Frau nutzte sie für eigene Notizen.

Ich wache auf, und realisiere, dass ich vor lauter Aufregung den Klartraum für Realität gehalten habe. Obwohl das Bett zwischen zwei Balkonen stand!
Dann, am Abend, während ich diese Zeilen niederschreibe, erkenne ich die Lektion am ende: Ich weiß inzwischen, dass dies hier Gottes Traum ist, es gibt null Unterschied zwischen einem Klartraum und wo wir gerade sind. Schaue dich langsam um: Du könntest jeden Augenblick aufwachen. Und dennoch vergesse ich es, weil ich mich zu tief in die Dramen und Ängste hineinziehen lasse.

P.S. an meine lieben Engel: Ihr habt zum Schluss das Thema schon wieder gewechselt! Eigentlich wollte ich heute nur Lustiges schreiben.

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