Die Angst nie wieder aufzuwachen {23.01.2017}

Es ist beinah zwei Jahre her seitdem ich diese Angst das erste und bis jetzt letzte Mal verspürte. Ich erinnere mich noch sehr gut daran. Es war meine zweite Seelenreise. Ich wachte auf in einer Wohnung mit meinem Engel Elle. Sie machte sich bereit zum Herausgehen mit mir. Wegen dieser Angst kamen wir nicht weit. »Was passiert gerade mit meinem Körper, während ich hier bin?«, lautete meine Frage.

Gegen 3:15 heute Nacht schlafe ich nach einer schlaflosen Stunde wieder ein. Ich liege in Trance in einem Bett, früher hielt ich es für meins, inzwischen glaube ich, es ist eine Astralprojektion davon und meines Körpers. Ich spüre mein Körper auf einer weichen Unterlage, während ich von einer grauen Wolke des Nichts umhüllt bin. Zwei Kinder umgeben mich und spielen mit mir. Kneifen mich kichernd in den Arm und ziehen daran. Wir tauschen ein paar kurze Sätze aus. Ich verliere mehrmals kurz das Bewusstsein. Einmal kann ich die Jungs kurz vor mir sehen. Ein paar Mal spüre ich die Aura einer Frau an ihrer Stelle. Ich versuche, mich von meiner rechten Seite nach links zu drehen. Es geschieht langsam, als sei ich ein Geist und es meine Vorstellungskraft wäre, die mich bewegen lässt. Die Bewegung ist schwerelos. Ich erkenne zum ersten Mal etwas inmitten des diffusen Lichtes. Ein helles Bettgestell hinter meinem Kopf. Es ist eindeutig nicht meins. Die Kinder kichern und ziehen erneut an meinem Arm. Dann lassen sie mich wieder mit der Frau alleine. Ich spüre ihre Aura immer näherkommend. Ihre freundliche und zarte Stimme durchbricht die Stille schließlich.
»Las uns weglaufen«, sagt sie fröhlich.
»Was?«, hab ich richtig gehört, was meint sie?
»Ja. Las uns weglaufen. Das Land verlassen, einfach alles zurücklassen.«
Ihre Stimme klingt harmlos und nett, aber was sie sagt erinnert mich an die paar Tage, an denen ich am hellen Tag sehr viel hören konnte. Es war kurz nach meiner ersten Seelenreise in eine andere Welt. Es hatte mich dermaßen verstört, dass ich eine Zeit lang eine Stimme hören konnte, die besitz von mir ergreifen wollte. Sie war bei Weitem nicht genauso freundlich wie ihre. Ganz im Gegenteil. Was will sie damit bezwecken? Ich glaube nicht wirklich, dass sie mir Böses will, doch sie macht mich nervös: »Erzengel Michael, bitte komme jetzt zu mir.« Ich möchte ihm bei mir wissen.
»Erzengel Michael, bitte komme jetzt zu mir?«, sie erwidert fragend und löst sich einen Augenblick später in Luft auf. Wortwörtlich. Ich sehe, wie ihre geisterhafte Form sich von unten nach oben auflöst. An ihrer Stelle erscheint neben mir eine maskuline Aura.
»Lass uns in deine Wohnung gehen«, sagt seine sanfte Stimme und ich wache in einem hell erleuchteten Zimmer auf. Zu meiner linken sitzt ein Mann, vor mir ein weiterer. Mein Gesicht füllt sich merkwürdig an. Meine rechte Gesichtshälfte ist paralysiert und gelähmt. Schon wieder. Ich nehme meine Hand zum Gesicht, ich kann die Berührung kaum spüren.
»Was hat das eigentlich zu bedeuten?«, als mir vor ein paar Tagen die Zahnwurzel entfernt wurde, hat es sich ähnlich angefühlt. Hat es damit zu tun? Habt ihr gewusst, dass ich da etwas machen lassen muss?
Der Engelsmann vor mir steht auf und nimmt mich an die Hand. »Komm, las uns die Wohnung anschauen.«
Wir laufen vom Wohnzimmer in die Küche auf der anderen Seite. Es ist eine kleine Dachgeschosswohnung. Hier lebte ich vor ein paar Jahren. In der Küche ist das Licht aus, nur das Licht des Nebenzimmers erhellt es leicht. Es ist sehr schick eingerichtet. Man kann aus so wenig Platz so viel machen. Hinter dem kleinen Dachfenster stehen mehrere kleine Blumen.
»Ihr hättet mir das vor ein paar Jahren zeigen sollen, dann hätte ich es so eingerichtet … oder ein paar Tipps für meine jetzige Wohnung«, sage ich mit trockenem Humor. Wir laufen einmal langsam im Kreis. Ich schaue mir alles genau an. Zwischendurch wundere ich mich, wie viel Zeit ich hier noch habe. Wir laufen zurück in das Wohn- und Schlafzimmer und machen dort ebenfalls eine langsame Runde. Auf meinem altem Computertisch, der schon teilweise beschädigt war, steht eine 90er Jahre Stereoanlage. Rechts daneben ein altmodischer Röhrenfernseher. So etwas habe ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Er schaltet ihm kurz ein und aus. Dann laufen wir weiter in Richtung des Bettes. Ich laufe weiter alleine und setze mich wieder rechts neben dem anderen Engelsmann hin. Drehe mich auf dem Bett zum anderen Mann, der vor mir stehen bleibt. Sie versuchen sich mit mir zu unterhalten, doch ich bin zu nervös. Ich erinnere mich immer wieder daran, wie lange ich schon hier bei Bewusstsein bin. Ich lasse die Angst mehrmals an mir vorbeiziehen. Alles wird gut. Ich harre aus, solange es geht. Prüfe von Zeit zu Zeit, ob ich noch voll da bin. Ob ich noch bei vollem Bewusstsein bin. Bewege meinen Kopf links und rechts. Fokussiere meinen Blick auf einen Bereich. Sie unterhalten sich und beobachten mich. Irgendwann wird es zu viel:
»Ich möchte jetzt zurück«, mein Limit ist erreicht. Kann ich noch zurück, wenn mein Bewusstsein so lange vom Körper getrennt ist? Es ist immer noch schwer zu fassen für mich. Ich bin es nur für kurze Zeiten gewohnt. Ich dachte, ich wäre bereit für längere Zeit in diesen Welten zu verbleiben. Doch dem ist noch nicht so. Die Angst wird stärker! Wie kann ich an zwei Orten gleichzeitig sein?
Ich wache auf … in dem diffusen Licht. Unter mir spüre ich das Bett. Die Engelskinder sind auch wieder da. Sie halten meinen Arm und kichern. Ich versuche ihm wegzureisen … es wird mir wirklich zu viel … ich möchte zurück!
»Sie will weg!«, ruft eins von ihnen fröhlich und etwa drei leichte Körper springen auf mich auf. Halten mich fest. Ich versuche die Panik in mir unter Griff zu bekommen … ich bin insgesamt schon so lange bei Bewusstsein. Ein Teil von mir möchte gegen sie ankämpfen und entkommen, mich aufs Aufwachen konzentrieren und es erzwingen. Einfach nur zurück. Schließlich schaffe ich es mich zu beruhigen. Die Kleinen wollen mir nichts Böses, sie spielen nur.
Ich richte meine Gedanken ruhig an Erzengel Michael: »Erzengel Michael, ich möchte jetzt zurück«

Daraufhin wache ich auf. Schaue mich als Erstes genau um. Ich bin wirklich zurück. Es ist 4:25. Nach ein paar Minuten ruhig atmen schaue ich in das leere Zimmer: »Danke.« Nachhinein war das eine schöne Erfahrung!

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