Das unterdrückte Potential in uns ? {{ 11. September 2018 }}

Es ist eine wunderschöne paradiesische Welt in der ich den Tag verbringe. Mitten in einem warmen Sommer. Ich besuche meine Freunde und gehe spazieren. Während ich durch den Wald spaziere, werde ich plötzlich in eine andere Welt teleportiert! Nach einem Augenblick der Verwirrung, erkenne ich es als meine Kindheitswohnort-Straße in Dabrowa, Polen. Ich stehe an der Kreuzung vor meiner damaligen Wohnsiedlung. Eine Unterführung durch ein 4 Stöckiges Haus führt hinein. Noch ist es schöner Tag. Doch ich spüre, dass diese Welt kurz vor ihrem Untergang steht. Es ist äusserst wenig Zeit übrig! Zum Glück kenne ich von hier ein Weg in eine weitere Welt. Ein Portal in eine unterirdische Welt die mir sichere zuflucht bieten kann. Und der Zugang ist recht nah! Ich mache mich auf den Weg in Richtung der Unterführung. Mein erster Schritt führt auf eine ziegelstein gepflasterete Straße. Dabei wird es dunkel und die Erde fängt an zu beben! Die Ziegelsteine unter mir werden lose! Ich renne los kurz bevor sie hinter mir in den tiefen schwarzen Abgrund fallen! Durch die Unterführung in den Innenhof! Die einstürzende Straße immer wenige Meter hinter mir! Und es holt mich ein. Die Ziegelsteine direkt unter mir werden weniger. Beginnen zu fallen. Wie ein Teppich der nach unten gerollt ist. Ich habe meinen Kurs bereits leicht geändert, wissend das ich es nicht mehr schaffe und springe auf Erdboden zwischen zwei Häusern. Die natürliche Fläche erkenne ich instinktiv als sicher. Ich gehe in ein Eck an der Hausmauer und verstecke mich. Mir ist bewusst, dass ich nun hier in der Katastrophe mit feststecke. Auf der anderen Seite meines kleinen quadratischen Hafens führt die Hauptstraße. Es kracht! Die hälfte eines Straßenbahnwagens und ein Auto werden vor mir auf die Fläche geschleudert!
Nach wenigen Sekunden scheint das schlimmste wieder vorbei. Doch es bleibt dunkel, lediglich das beben hört auf. Weitere Menschen finden sich ein auf der kleinen grünen Fläche ein. Sie kämpfen gegeneinander. Töten einander. Eine ältere graue Frau bemerkt mich in meinem Versteck und hebt ihre metallische Gehilfe hoch um mich damit zu erschlagen. Ich gehe entschlossen auf sie zu, greife und drehe sie um, nehme ihr ihre Gehhilfe weg und lasse sie dann wieder los. Eine andere, etwa dreißig jährige Frau springt sie an und ersticht. Es wird ruhiger. Als ob die stärksten das ihnen zustehende Revier erkämpft hätten. Die Frau kniet nah am Boden und starrt mir in die Augen wie ein wildes Tier.
“Wir werden das zwischen uns auch noch klären.” – sagt sie.
Ich gehe an den Rand des Abgrundes und schaue mir an was passiert ist. Da wo die Straße entlang der Innenhof Seite führte, ist nun ein unendlich tiefer schwarzer Abgrund der direkt in die Abyss zu führen scheint. In der Hofmitte war ein Kinderspielplatz und größtenteils grüne Wiesen. Auch dieser Teil blieb größtenteils unberührt. Und es wirkt auch sicherer. Alles unnatürliche scheint am meisten von der Katastrophe betroffen zu sein. Ich würde gerne hinüber, doch leider komme ich aufgrund des Abgrundes nicht ohne Risiko auf die andere Seite. Ich schaue nach Rechts. Dort sehe meine Kindheitswohnung. Ebenfalls kein sicherer Zugang dort hin. Der Eingang ist direkt an der Straße die eingestürzt ist. Auch auf der anderen Seite der Tür hat sich ein Abgrund gebildet. Ich drehe mich um und schaue was an der Hauptstraße passiert ist. Der Gehweg und die Straße in beide Richtungen sind stark beschädigt. Überall liegen oder hängen abgerissene Stromleitungen der Straßenbahnen die in der Mitte fuhren. Ich laufe vorsichtig los über den Gehweg in meine ursprüngliche Richtung. Dabei bemerke ich noch andere Überlebende. Manche von ihnen wandern nur noch umher wie Zombies auf der Suche nach einem Opfer. Wie verwandelt. Unmenschlich. Und es bleibt weiterhin dunkel und düster. Der Zugang zu dem Portal zu dem ich ursprünglich unterwegs war ist nun bestimmt eingestürzt. Hoffentlich entdecke ich noch ein Anderes…

Ich wache auf in einem Bett. Froh, dass alles nur eine Seelenreise war. Es ist ein helles Zimmer… noch bevor ich die Unstimmigkeiten richtig verarbeiten kann, stürzt mein Bett mit mir in die Tiefe!
“Nicht schon wieder!” – schreie ich gedanklich und fasse zunächst den Entschluß mich endgültig aufzuwecken! Dann beruhige ich mich wieder. Ich erinnere mich, dass mir hier nichts passieren kann. Ich beobachte die roten höhlen Wände des Kraters die im Sturzfall an mir vorbeiziehen.
“Was soll das schon wieder Uriel? Es ist nicht lustig.” – ich wende mich spontan an ihm. Er steht hinter den meistern meiner Apokalypse Erlebnisse. Daraufhin erscheint vor mir eine zweidimensionale Lichtprojektion eines Mannes im mittleren Alter. Er lächelt mich an und umarmt an der Hüfte. Über seiner Schulter sehe ich, dass ich immer noch im freiem Fall bin. Der vertikale Tunnel zieht immer weiter an mir vorbei. Für den Bruchteil der Sekunde spüre ich wieder die instinktive Ur-Angst. Die Angst die so oft noch unser Handeln bestimmt. Die uns zurückhält. Es verschwindet sofort wieder. Ich lasse es weiter ziehen. Geht es vielleicht um diese Angst vor dem unbekannten? Vor der Unsicherheit? Ich Falle immer weiter und meine Neugierde wächst. Wo werde ich schlussendlich ankommen? Zwei riesige Dämonen mit aschroter Haut fliegen an mir vorbei. Sie sind auf dem Weg zur Oberfläche.
Ich lande schließlich auf der Oberfläche der Hölle. Um mich herum verbrannt wirkende rote Felsen. Ein grauer Dämon Reise richtet sich vor mir auf! Es spricht mit einem scharfen, entzürnten Ton:
“Du hast die Flügel nicht bekommen, um sie *nicht* zu nutzen!”

Ich wache erneut auf ?

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