Der außergewöhnliche Engelnachwuchs {1. November ’16}

Der Traum beginnt in einem Trainingslager. Eine Gruppe begabter Jugendlicher kommt an einem Gebäudekomplex abseits in der freien Natur an. Grüne Wälder und Hügel ragen aus dem Boden drum herum heraus. Die Jugendlichen sollen hier auf eine gemeinsame Mission vorbereitet werden. Sie laufen zunächst durch die Hallen und Korridors und machen sich mit ihrem neuem Zuhause vertraut. In einer großen, hohen, quadratischen Halle kann man die oberen Stockwerke erkennen. Angrenzend sind mehrere Schulungsräume. Die Außenwände in den Schulungsräumen bestehen größtenteils aus Glas. Ich betrachte ein Korridor hinter der Halle. Dort steht eine große zentrale Computeranlage.
Ort Veränderung. Ich bin nun in einem abgedunkelten Raum. An einer Wand ist eine große Glasscheibe. Etwas rechts davon eine Tür. Der Raum dahinter ist eine große Sporthalle mit leuchtend hellweißen Wänden. Ein großer Kontrast zu dem abgedunkelten Raum. Von außen wirkt die Glasscheibe vermutlich wie ein dunkler Spiegel. Einer der Lehrer unterhält sich mit einem Mann und Frau über eine der Auszubildenden. Sie tragen lange Roben ähnliche Jacken und weite Hosen. Der Stoff ist ebenfalls hell weiß. Beinah leuchtend. Sie wirken wie zwei Engel aus Bilderbuch.
»… wir glauben sie ist noch nicht bereit …«, lautet ihre Aussage über die jugendliche Schülerin. Der Lehrer geht an die Scheibe und spricht durch eine Sprechanlage zu dem Mädchen, das in der Sporthalle verunsichert wartet. Sie dürfte höchstens 20 sein. Neben ihr stehen zwei Helfer. Auch sie tragen leuchtend weiße Sportanzüge.
»Zeig uns doch, wie lange du dich schon vorbereitest.«, die Stimme des Lehrers kommt mir sehr bekannt vor. Ich hörte sie schon öfter in anderen Visionen. Einmal fragte er ein Mädchen: »Wie alt bist du?« »Fünfzehn«, erwiderte sie zu ihm vor der Traumkamera. Das Alter der Engel. Etwas worüber ich mich öfter wundere. Ich war überrascht, weil es bedeuten könnte, sie haben ähnliche Lebensspannen wie wir.
Der Blick des Mädchens in der hellen weißen Halle verändert sich und sie läuft entschlossen und voller Selbstbewusstsein auf die Wand zu. Sie schlägt mit voller Stärke und Karate ähnlicher Eleganz drauf.
Ein paar Augenblicke später tragen die Helfer eine hochkantige Tafel in den abgedunkelten Raum. Auf ihr stehen chaotisch angeordnet Zahlen in unterschiedlichen Größen. An der Zehn ist eine rote Markierung, die das Mädchen bei ihrem Schlag angebracht hat.
»Seit ihrem zehnten Lebensjahr bereitet sie sich vor. Sie kümmerte sich um Hasen, Mäuse, Katzen und andere Tiere«, erzählt der Mann über seinen Schützling. Bereiten sie sich hier auf ihre zukünftigen Aufgaben mit den Menschen vor? Sinn würde es machen … es kann bestimmt zu einer sehr belastenden und manchmal traurigen Aufgabe werden …

Der folgende Morgen. Ich scheine mich langsam, schwebend durch die große Halle mit Schulungsräumen zu bewegen. Erneut in den Korridor mit der Computeranlage. Dieses Mal springen Funken von ihr hoch. Ich bewege mich besorgt zurück in die zentrale Halle. Ich muss jemanden Verständigen. Es könnte zu einem Feuer oder Explosion kommen. An einem Pfosten spreche ich durch eine Sprechanlage mit jemandem und informiere sie. Kurz darauf geht der Feueralarm los. Die Lehrer oder Pfleger schließen in den Schulungsräumen die Fenster. Teilweise Fahren metallische Abdeckungen herunter. Ein Teil des Gebäudekomplexes ist bereits vollkommen abgedunkelt. Durch diesen Teil muss ich, um nach draußen zu kommen. Ich entscheide mich zwischen zwei Wegen für den entlang der Außenwand. Vor einer gläsernen Sicherheitstür treffe ich auf meine Mitschüler, die ebenfalls auf dem Weg nach draußen sind. Der Gang hinter der Tür ist der bereits abgedunkelte Bereich. Nach einer Weile kommen wir zu zwei weiteren gläsernen Sicherheitstüren. Dazwischen ist ein Bereich mit Fenstern, durch die Licht noch hineinscheint und eine aktive Sprinkleranlage. Ich öffne die Tür. Sie geht nur schwer auf und schließt von selbst, sie bleibt kurz an meinem Fuß hängen. Warum haben die Nächsten die Tür nicht offengehalten? Ich blicke nach hinten, sie kommen inzwischen ebenfalls durch, aber ich kann die Entfernung zu ihnen nicht richtig einschätzen. Bei den kurzen Entfernungen fällt mir zum ersten Mal auf, dass das Bild eher wie durch eine Kamera mit großem Aufnahmewinkel betrachtet wirkt.
In dem Zwischenraum durchnässt uns die Sprinkleranlage vollständig! Im nächsten Bereich ist es wieder dunkel. Etwas später erreichen wir schließlich den Ausgang! Und ich glaube meinen Augen nicht. Draußen stehen zwei Pfosten mit einer aufgezogenen Fahne dazwischen. Es ist die Zielgerade. Die Erwachsenen, darunter der mir bereits bekannte Lehrer, stehen hier und spornen uns an!
Ich übertrete die Ziellinie und falle auf den Boden. Der Lehrer kommt auf mich zu. Ich sehe kurz seine Hand und Oberkörper, als er die Kamera hochhebt und auf die Reihe der Jugendlichen richtet. Sie liegen erschöpft und klatschnass auf dem Boden. Ich sehe den Kopf des ersten Jungen direkt vor der Kamera, ein etwa 17-jähriger süßer Knabe, schaut lachend hinein. Hatte ich die Dinge aus seiner Perspektive betrachtet? Auch er kommt mir bekannt vor. Als der gleiche Mann mir eine Gruppe versammelter Jugendlicher auf einem Berg, wo sie sangen, zeigte. Damals mit den Worten: »Heute haben wir einen besonderen Gast. Das ist Patricia.« Nun bin ich erneut zu gast. Seine Stimme hinter der Kamera erklingt amüsiert:
»Endlich haben wir es geschafft. Zum ersten Mal sind sie alle fix und fertig!« Eine interessante Feuerübung.

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