Gott ist ein Träumer {25. September ’16}

Gott träumt, und ich spiele dort irgendeine Hauptrolle. Warum erlebe ausgerechnet ich all dies? Warum nehme ich all die Welten dermaßen bewusst wahr? Seite heute Nacht, kann ich das Wort «Traum» endgültig nicht mehr in den Mund nehmen. Entweder ist alles ein Traum, oder alles ist Realität. Oder es ist eins und dasselbe:

Ich renne besorgt aus dem Haus. Morgen fängt die Schule an und meine Mutter nahm mich vorgestern dennoch mit, um unsere Familie im Ausland zu besuchen. Wie soll ich es jetzt bloß noch rechtzeitig zurückschaffen?! Ich renne besorgt aus dem Haus und steige aufs Fahrrad. Fahre über das Gras und zwischen kleinen Gebüschen aus der Wohnsiedlung. Die zwei fünf stöckigen Häuser versperren mir jegliche Sicht auf den Himmel. Ich verlasse bald ihren Schatten und begebe mich auf einen nahen Kieselweg entlang eines Flusses. Der hellblaue Himmel schaut heute entzückend aus. Kaum ein Wölkchen zu sehen! Aus dem Augenwinkel sehe ich den Mond, heute ist Vollmond. Er schaut irgendwie merkwürdig aus, ich sehe eine große schwarze Fläche. Ich halte an und schaue noch mal genau hin. Nun schaut er ganz Normal aus. War das eine Illusion? Ich steige ab vom Fahrrad, setze mich auf dem Gras hin und bewundere die Aussicht. Der Mond schaut heute riesig aus! Größer als sonst! Der Mond meiner Welt ist vielmehr ein silberner Zwillingsplanet.
Ich erinnere mich an seine Bedeutung für mich: »Alles ist ein Traum.«, ich beginne zu überlegen, »aber kann das wirklich sein? Kann all dies nur ein Traum sein? Mein ganzes Leben? Diese ganze Welt? Ich kenne nur diesen Ort.« Ich betrachte den Mond und meine Umgebung. Alles ist so klar und schön! Wie könnte es jemals ein Traum sein?
Ein paar Augenblicke später wird meine klare Sicht verschwommen. Ich spüre: Meine Zeit in dieser Welt ist um. Ich verlasse sie nun. Nur wohin? Wohin werde ich wohl als Nächstes reisen? Was erwartet mich in dem Leben nach diesem? Ich bleibe ruhig und warte.

Wenige Sekunden später bin ich in einem dunklen Raum. Ich liege desorientiert in einem weichen Bett. Augenblicke später realisiere ich: Ich bin an dem Ort, an dem ich nunmehr mehr als 12000-mal in Folge am Morgen aufgewacht bin. Er wird von seinen Besuchern als Erde bezeichnet. Doch ich ziehe den Namen «Eden» vor. Eine der vielen Welten des Mantels von Eden, wie mir meine Engel hier erzählten.

Nach einem Traum folgt der Nächste. Und auch dieser schaut täuschend echt aus.

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