Mein Problem mit dem (veganem) Elitarismus

Vor einem Jahr entschied ich mich ein weiteres Mal, diesmal konsequent, von vegetarischer Ernährung zu veganer Ernährung umzusteigen. Ich schreibe bewusst nicht „von Vegetarierin zu Veganerin“, denn ich würde mich nicht als solche bezeichnen, nachdem ich viele verschiedene Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen kennengelernte habe, die sich als Veganer bezeichnen und dahinter ihren eigenen Lifestyle verstehen der oft auch noch mit anderen „verfeindet“ ist.

Mich erinnert das an meine Zeit wo ich mich viel mit Kampkünsten beschäftigt habe. Dort ist ein ähnliches Phänomen anzutreffen: Mehrheit der Stilrichtungen und Schulen, sehen sich als die Einzig richtige, den anderen Schulen oder Kampfstillen überlegen. Dabei bildeten sie einst eine Symbiose oder sind in verschiedenen Epochen oder Lebensphasen entstanden. Sie folgten den Zeitgeist der Personen oder der Welt. Niemand hatte einen Siebentage Plan darüber wie eine Kampfkunst ausschauen soll. Sie ist evolutionär entstanden. Genauso wie die Welt. An jedem Tag der 5000 Jahre der Menschheitsgeschichte wurde die bestmögliche Entscheidung getroffen.

Umso mehr bin ich überrascht von den Menschen die vegan Leben. Je mehr sie mit den nichtmenschlichen Tieren mitfühlen, desto größer die Abneigung gegenüber Menschen die anders Leben. Gegen andere Veganer weil sie sich nicht aktiv Einsetzen zum Beispiel, oder weil sie einen anderen Lifestyle führen. Lifestyle, Lebensstil. Wie kann es davon nur einen geben? Wie kann nur einer davon richtig sein. Gerade die Veganer sollten verstehen, dass wir alle dabei sind uns zu entwickeln. Alle bis auf ganz wenige, haben als Allesesser angefangen. Es ist reflektieren und lernen was uns voranbringt. Für andere Lebensweisen offen sein. Genauso wie wir einst für etwas unbekanntes offen waren. Und dieser Elitarismus geht weit jenseits davon. Ich für meinen Teil möchte in keiner Welt leben, wo Menschen mit unterschiedlichen Meinung unfähig sind aufeinander zu hören, miteinander zu reden, von einander zu lernen. Sei es eine Rechte, Linke, Vegane, Liberale oder sonst was für eine Welt. Die Unfähigkeit miteinander zu Reden, wird immer zu neuen Konflikten führen. Zu neuen Gewalttaten.
Miteinander Reden, bedeutet nicht, gleicher Meinung zu sein. Es bedeutet eventuell zu verstehen was die Ängste des Gegenübers sind. Was hat diese Person geformt? Was hat mich geformt zu dem was ich bin? Wir alle sind, hoffentlich, im ständigem Wandel, am weiterlernen. Und um bei Beispiel
des Veganismus zu bleiben: Wir alle wollen, dass auch andere sich auf diesen Weg begeben. Heute sind sie Feinde, und morgen Freunde weil sie die gleiche Ansichten haben? Für mich macht das kein Sinn. Wenn du jemanden heute ins Gesicht spuckst, wird diese Person dich Morgen umarmen wollen? Unwahrscheinlich. Wir sind alle am lernen, dabei uns weiter zu entwickeln. Und wenn die vermeidlichen Feinde von Heute, Freunde von Morgen sind, dann sollte man schon heute damit anfangen, sie so zu behandeln.

Friede, Freude, Segen
Patricia

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