“Es gibt das tägliche Leben und viele viele Menschen die die Wahrheit wissen wollen.” {24.05.2019}

Meine engelhaften Freunde begleiten mich auf einem Abenteuer in einer märchenhaften Welt. Wir müssen hier verschiedene Aufgaben lösen die uns zu immer neuen Etappen und Aufgaben führen. Der letzte Hinweis weist uns an, eine Hütte im tiefen Wald zu suchen. Ein Geist besucht es jede Nacht und dieser wird uns das nächste Rätsel aufgeben. Das klingt bekannt, habe ich dieses Spiel schon Mal gespielt?

Wir machen uns auf den Weg und als wir die Hütte ausfindig machen und betreten fällt es mir wieder ein. Ich war tatsächlich schon hier. Die gleiche Geschichte. Ich erinnere mich an eine weiße geisterhafte Figur, welche am Fenster erschien und mit uns Sprach. Woher weiß ich das alles? Die Ereignisse wiederholen sich. Ist es die Anderswelt? Wir warten mehrere Stunden. In der Zwischenzeit betreten weitere Abenteurergruppen das Häuschen. Wir machen es uns gemütlich. Essen und trinken gemeinsam. Zur späten Stunde weht eine Brise durch das Haus und eine schwebende Geist-Figur nähert sich uns. Sie wirkt feminin und auch ihre Stimme klingt so. Sie stellt uns ein Rätsel:

“Ihr müsst herausfinden woher ihr wirklich herstammt.”

Wir wenden uns verwirrt dem Ausgang zu. Was soll das bedeuten? Von hier natürlich. Einen Augenblick später bebt die Hütte! Ich renne hinüber zum Fenster, es ist zu zwei Drittel von Erde zugeschüttet. Was ist nun passiert? Ich schaue hinaus. Meine Augen werden groß und ich erinnere mich nochmals an die Worte “Ihr müsst herausfinden woher ihr wirklich stammt”. Dort draußen stehen auf einem Hügel vereinzelt Familienhäuser. Durch die Fenster leuchten künstliche Lichter. Dahinter in der Ferne, eine Stadt. Ihre Lichter auch noch gut sichtbar während der Morgendämmerung. Es ist meine Welt! Oder zumindest die gleiche Art der Zivilisation wie dort auf Terra. Wir verlassen das Haus durchs Fenster und machen uns auf den Weg in die Stadt. Wir erfahren, dass im Wolkenkratzer eines Konzerns sich der nächste Hinweis befindet. Unsere Aufgabe ist es unbemerkt in die oberste Etage zu kommen wo die CEOs ihren Sitz haben. Sie ist besonders gesichert. Auf dem Weg dorthin kommen wir am Versteck einer Gang vorbei. Ich hebe meine Hand vor mich und wirke aus der Handfläche einen Zauber um sie abzuschrecken. Ein schaumiger Wasserstrahl feuert in ihre Richtung. Es erreicht sie bei weitem nicht und es hat die umgekehrte Wirkung, sie kommen auf uns zu. Ihre Neugierde und Aufmerksamkeit geweckt. Bleiben aber stehen und wandern hin und her etwa zehn Meter vor mir. Als ob sie da seien damit ich meine Zauber üben kann. Anstelle einfach nur irgendein Angriffszauber zu wirken, versuche ich nun ein bestimmtes Element hervorzurufen. Feuer. Der Strahl ändert sich. Flammen schießen aus meiner Handfläche. Umhüllen die Personen. Sie laufen weiter hin und her als seien es nur Puppen zum Üben.

Wir gehen weiter zum Wolkenkratzer. Schaffen es uns bis in einen großen Personenaufzug zu schleichen. Es ist groß wie ein Zimmer und beinah zwei Stockwerke hoch. Ein sehr geräumiger Aufzug mit vielen menschlichen Individuen. Jetzt bloß nicht auffallen. Die fahrt beginnt und es scheint, als hätten wir es geschafft. Doch als wir das oberste Stockwerk als Ziel eingeben, gehen wenige Augenblicke später die Alarme los! Der Aufzug bleibt stehen. Die Türen blockieren! Ich wirke einen Zauber in die Luft, welcher uns zeigen soll wo die Elektrik ist um die Sperre zu überbrücken. Drei Blitze fliegen nach oben und ein Freund schreit auf “Dort!” Über uns an der Aufzugwand, direkt unter der Decke sind drei Knöpfe in etwa je einem Meter Abstand. Er wirkt einen kinetischen Zauber welcher diese Zeitgleich betätigt. Die große Aufzugtür öffnet und wir rennen los! Weitere Alarmsirenen in den Gängen ertönen. Wir rennen durch mehrere Korridors, dabei scheint etwas aus meinen Hosentaschen zu gleiten. Ich fange es auf. Es ist mein Etui mit Ausweisen und meine Schlüssel. Meinen echten, sozusagen. Die Polizei kann mich damit finden. Sie wollen mir immer wieder aus der Hand gleiten und lenken mich ab. Machen mich langsamer. Da fällt mir wieder ein… es ist die Anderswelt. Es ist absolut egal ob ich sie hier verliere. Ich brauche sie nicht. Es ist alles nur ein Spiel. Ich lasse sie fallen. So ein quatsch da dran zu halten! Dabei bin ich etwas stolz auf mich. Als sei es ein Test gewesen ob ich bei Bewusstsein bin, denn in dieser Situation war ich schon öfter. Und es symbolisiert auch das Festhalten an materielle Dinge und das Ego. Das „Ich“ als welches ich mich identifiziere. Ich lasse es zurück. Ich bin endlich dazu bereit mich einer neuen Welt zu öffnen. Einer neuen Existenz. Schließlich finden wir den Ausgang und verlassen das Gebäude. Vor uns sind mehrere Brücken und Plattformen für Fahrzeuge. Um und vom Wolkenkratzer zu Wolkenkratzer. Darunter sind Bäume eines Stadtparks. Über eine Zufahrt nähern sich mehrere Polizeibusse! Sie bleiben stehen und Einsatzkräfte stürmen aus ihnen auf uns zu! Fliegen ist unsere einzige Chance zu entkommen. Doch über mir ist eine Überdachung. Ich müsste an den Polizisten vorbei um an den Rand der Plattform zu kommen. Meine Freunde sind schon weiter da sie sich nicht aufhalten ließen. Auch wieder ein wiederkehrendes Element in den Botschaften meiner Engel. Ich blieb zurück, weil ich mich durch die weltlichen Dinge habe zurückhalten lassen. Auf der Erde während die anderen davongeflogen sind. Der Polizist mir am nächsten zieht eine Elektroschockpistole und zielt damit auf mich! Auch wenn es mir nichts anhaben kann, kann es unangenehmen werden und es wäre das Ende unseres Spiels. Ich würde vermutlich in meiner Welt aufwachen. Er feuert und der erste Schuss geht Zentimeter an meinem Körper vorbei! Ich konnte die Energie des geladenen Elektro-Projektils spüren. Der Polizist lädt nach und läuft dabei weiter auf mich zu. Etwas langsamer. Ich nutze die Zeit um mich umzuschauen und entdecke ein Loch in der Überdachung. Fange an zu schweben doch es ist zu langsam! Ich schaffe es nicht schneller zu werden! Er ist fast bei mir. Dann spüre ich etwas wie ein Seil an dem ich hänge. Wie eine Seilbahn irgendwo in den Himmel hinein. Es zieht mich nach oben, durch das Loch und in einer schrägen Linie weg vom Boden. Der Polizist feuert erneut. Das Geschoss zieht an meinem Kopf vorbei während ich versuche vor mir einen Schutzschild herbeizurufen. Hat es etwa geklappt? Oder hat er schlecht gezielt? Das Ziehen an mir wird stärker, ich beschleunige. Eine unbeschreibbare Musik aus einer anderen Welt beginnt zu spielen und eine engelhafte Stimme spricht. Erzählt über die verschieden Welten. Sagt schließlich: “Darunter gibt es das tägliche Leben und…” – Und, und?! Was ist die andere Welt? Wie ist sie? Ich konzentriere mich auf die Stimme, möchte mir genau merken was sie sagt – “… und viele viele Menschen die die Wahrheit wissen möchten.”

Mein Flug beschleunigt ins unendliche und ich wache auf im täglichen Leben. Ich spreche die letzten Worte schnell auf mein Aufnahmegerät! Ich könnte es jeden Augenblick vergessen! Wie der Wortlaut davor. Erst danach fange ich an über sie zu reflektieren.

“Es gibt das tägliche Leben und viele viele Menschen die die Wahrheit wissen möchten.”

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